Deutsche Heim- und Handwerker tünchen ihre Wände heute am liebsten mit weißen Dispersionsfarben. Doch diese enthalten oft Schadstoffe. Welche Farben sind unbedenklich?
Dispersion: Gesundheitliche Belastung
Dipersionsfarben bilden wegen ihres Wassergehalts einen idealen Nährboden für Mikroorganismen. Um einem möglichen Schimmelbefall vorzubeugen, mengen die Hersteller den Farben Konservierungsmittel bei. Diese dünsten später im Wohnbereich aus und stellen besonders für empfindliche Menschen eine gesundheitliche Belastung dar. Ökologisches Renovieren ist alles andere als das!
Ökologisch renovieren: Schärfere EU-Richtlinien
Seit zehn Jahren gilt jedoch eine schärfere Richtlinie in der EU: Sie fordert eine deutliche Reduzierung flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) in Anstrich-Farben. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte trotz dieser neuen Richtlinie auf Farben zurückgreifen, die mit dem Blauen Engel ausgewiesen sind. Hier sind die Vorgaben noch strenger.
Gefährlich für Allergiker: Natur-Aromen
Neben Kunstharz-Dispersionen gibt es auch Dispersionen auf natürlicher Basis. Naturharz-Dispersionen fallen häufig durch ihren angenehmen Duft nach Zitronen oder Kiefernholz auf. Für diese Aromen verantwortlich sind sogenannte Terpene, die als Lösemittel in den Farben enthalten sind. Sie sind nicht ganz unbedenklich: Terpene können zu Schleimhaut- und Bindehautreizungen führen, bei längerer Einwirkung auch zu Kopfschmerzen, Benommenheit und Allergien. Wer mit dem guten Gewissen ökologisch renovieren möchte, kann also mit einer Allergie bestraft werden.
Naturfarben: Ökologisch empfehlenswert
Wer empfindlich ist oder unter Allergien leidet, sollte auf Naturfarben zurückgreifen. Sie sind insbesondere ideal für Kinderzimmer, Spielzimmer und Schlafzimmer. Kasein-, Leim- und Kalkfarben sind nämlich schadstofffrei. Auf chemische Lösungsmittel wird bei ihnen ganz verzichtet. Somit geben sie auch keine schädlichen Emissionen und Verdunstungen ab, die das Raumklima negativ beeinflussen könnten.
Beim ökologischen Renovieren auf Gütesiegel achten!
Viele natürliche Rohstoffe besitzen zwar naturgemäß einen charakteristischen Eigengeruch – stellen jedoch keine gesundheitliche Beeinträchtigung dar. Aus ökologischer Sicht sind sie deshalb sehr empfehlenswert. Gute Produkte erkennen Sie am IBR-Siegel, dem natureplus-Zeichen und dem Blauen Engel.
Nicht wasserfest: Farben ohne Schadstoffe
Naturfarben haben aber auch ein paar Nachteile. Viele von ihnen dürfen nach dem Streichen keinesfalls mehr mit Wasser in Berührung kommen – sie sind nicht wasserfest, eignen sich also nur für garantiert trockene Räume. Ein Tipp: Kaseinfarbe ist wasserfest und eignet sich daher auch für Feuchträume.