Seniorenumzüge: Experten helfen

Experten organisieren Umzüge für Senioren. Sie planen, arrangieren und sorgen dafür, dass alle mit der Veränderung gut leben können. Die Alten und die Jungen


Der Entschluss war gefasst, die geeignete Zwei-Zimmer-Wohnung fürs Alter endlich gefunden. Das Ehepaar Mechthilde und Bruno Wanner fühlt sich aus seinen Zukunftsvisionen gerissen. Jetzt muss alles ganz schnell gehen. Das Haus mit Speicher und Werkstatt soll leer geräumt werden. Der Termin des Umzugs rückt näher, Unsicherheit und Überforderung machen sich breit. Was soll mit in das neue Zuhause, wo anfangen mit dem Aussortieren, und was geschieht mit den Dingen, die einen ein halbes Leben lang begleitet haben?

Seniorenumzüge: Lieblingsstücke mitnehmen

So eine Trennung von der alten Umgebung oft nach dreißig, vierzig Jahren in derselben Wohnung, das tut schon weh, das ist schmerzlich. Das übliche Hauruck-Verfahren, Ausmisten unter Zeitdruck, Warten auf gepackten Koffern und die Ankunft mit dem Möbelwagen in einer Wohnung voller Kisten. Das sollte man sich und seinen Eltern ersparen.

Deshalb ist ein sorgsamer Umgang mit den Dingen und ein sanfter Übergang zum neuen Wohnsitz wichtig – auch für die Planung der neuen Räume. In ihnen sollen die bisherigen Lieblingsstücke einen guten Platz finden. Die bestehenden Möbel lassen sich dann auch mit modernen Einzelstücken kombinieren – als Zeichen für den Neuanfang. Am Tag der Ankunft ist die neue Wohnung dann bereits komplett eingerichtet – ein Strauß Blumen auf dem Tisch inklusive.

Vertrauen ist wichtig

Trotzdem aber ist ein Umzug gerade für ältere Menschen ein wahrer Kraftakt. Das Aussortieren von Dingen, an denen ganze Familiengeschichten hängen, hat etwas von Verlust. Denn mit ins neue Zuhause kann nicht sehr viel: ein Bett, ein Tisch und ein paar Stühle, ein Schrank, vielleicht ein Sekretär. Vom Rest muss man sich trennen. Die Sachen einfach wegwerfen? Das wäre für viele ältere Menschen zu schmerzhaft. Schöner wäre es, wenn Tisch und Co. eine neue Bleibe bei Familienmitgliedern finden. Irgendwann lässt sich schon heraushören, dass die Tochter des Hauses vor Jahren einmal ein Auge auf das große Ledersofa geworfen hat.

Umziehen in kleinen Schritten

Wachsen die Stapel beim gemeinsamen Sortieren des Hausstands dann in die Höhe, kann man auch noch eine Ecke auf für das Auktionshaus und die Caritas reservieren. So bekommen die meisten Dinge ein neues Leben anderswo. Senioren können auf diesem Weg die positiven Seiten des Weggebens viel eher genießen: weniger Ballast, mehr Freiraum und mehr Struktur im Leben.

Idealerweise wird die alte Wohnung immer leerer, und die neue Wohnung füllt sich. Bei diesem Übersiedeln auf Raten sitzen die die betagten Umzügler nie auf dem Trockenen und können den Übergang in ihr neues Zuhause sogar etwas genießen.

CHRISTIANE HIRSCH