Das Fraunhofer-Institut hat ein intelligentes System entwickelt, das Notlagen erkennt und im Bedarfsfall einen Notruf auslöst. Das ermöglicht älteren Menschen, länger ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Für viele Senioren bedeutet Lebensqualität Unabhängigkeit und Selbstständigkeit in den eigenen vier Wänden. Das ist oft nur möglich, wenn sie sich im Ernstfall auf schnelle Hilfe verlassen können. Eine Lösung haben jetzt Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts für Experimentelles Software Engineering IESE entwickelt: ein System zur Notfallerkennung.
So funktioniert die Notfallerkennung
Wird zum Beispiel in der Küche das Frühstück zubereitet, erlernt das System mithilfe unauffälliger Sensoren fortwährend das gewohnte Verhalten des Bewohners. Sobald es Auffälligkeiten registriert wie regungsloses Verweilen auf einem Stuhl oder dem Fußboden, wird der Bewohner zunächst angesprochen.
Dies kann telefonisch oder per Touch-Bildschirm mit integriertem Lautsprecher passieren und soll einen möglichen Fehlalarm vermeiden. Ist die Situation unkritisch, gibt der Betroffene Entwarnung durch Berührung des Bildschirms.
Reagiert die Person nicht, schließt die Software auf eine Notlage und kontaktiert eine Vertrauensperson oder die Rettungsleitstelle. Dazu sind weder Kameras noch Mikrofone nötig. Ebenso wenig müssen die Senioren Messgeräte am Körper tragen.
Die Sensoren sind nahezu unsichtbar in die Wohnumgebung integriert. Die Installation ist dank der verwendeten Funktechnologie besonders einfach. Lästiges Kabellegen entfällt. „Unsere Sensoren sind kein Ersatz für Hausnotrufsysteme“, betont Holger Storf, Wissenschaftler am IESE, „vielmehr verstehen wir sie als eine Art Airbag.“
Quelle: Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE