Immer mehr Diebe brechen tagsüber ein. Da viele Wohnungen unzureichend gesichert sind, haben sie oft leichtes Spiel.
Ferienzeit ist Einbruchszeit, das meinen die meisten Bundesbürger. So ganz stimmt das allerdings nicht. Heute sind die Täter das ganze Jahr über aktiv – und immer öfter am helllichten Tag.
Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) nimmt die Zahl der Wohnungseinbrüche, die tagsüber verübt werden, seit fünf Jahren zu. 2009 wurden 48 400 dieser Straftaten registriert, 14 Prozent mehr als im Vorjahr. 2005 waren erst 38 500 entsprechende Delikte angezeigt worden.
Einbruchsicher: Machen Sie es Einbrechern nicht zu leicht
Bei den Ganoven herrscht meist eine Arbeitsteilung. Ein bis zwei Diebe steigen ein und durchsuchen die Wohnräume nach Wertgegenständen, andere sichern den Fluchtweg. Abgesehen haben es die Banden vor allem auf Elektronik, Kleinmöbel und Schmuck.
75 Prozent der Täter hebeln Fenster oder Fenstertüren auf, vorzugsweise im rückwärtigen Gebäudebereich. 15 Prozent nutzen die Kippstellung der Fenster für einen Einbruch und zehn Prozent der Ganoven gelangen über offen stehende Fenster oder nach dem Einschlagen des Glases in die Wohnung.
Ähnlich sieht die Situation bei den Türen aus: 75 Prozent der Einbrecher bevorzugen das Aufhebeln der Tür an der Schlossseite, 13 Prozent der Diebe wird das Eindringen durch nicht abgesperrte Türen oder Leichtbautüren einfach gemacht.
Was den Tätern auch entgegenkommt: Einige Bewohner benutzen nicht die Gegensprechanlage, wenn es an der Haustür klingelt und lassen auch unbekannte Personen ins Gebäude. Andere öffnen Fremden sogar die Wohnungstür – ohne vorgelegten Sperrbügel oder Kette.
Wohnung vor Einbruch schützen
Wer unerwünschten Eindringlingen das Leben möglichst schwer machen will, sollte sich zum einen immer Klarheit über die Personen vor seiner Wohnungstür verschaffen und nicht jeden zu sich einladen. Zum anderen ist es generell wichtig, Fenster, Fenstertüren und Eingangstüren mit zusätzlichen mechanischen Sicherungen wie Schutzbeschlägen oder Zusatzschlössern zu versehen.
Doch trotz aller Sicherheitsmaßnahmen gibt es keinen hundertprozentigen Schutz. Zur Linderung der Schäden ist eine Hausratversicherung deshalb zu empfehlen.
Markus Kasper von den Ergo Direkt Versicherungen erklärt: „Wie viel Wert sich in einem Haushalt angesammelt hat, wird meist unterschätzt. Als Faustregel für einen normal ausgestatteten Haushalt gehen wir von einer Versicherungssumme von mindestens 650 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche aus. Wird diese Fläche nachträglich erweitert, sollte die Versicherungssumme angepasst werden.“
Photo: djd/Ergo Direkt Versicherungen